Mistel

Heilpflanze des Monats Dezember : Die Mistel ( Viscum album )

Wohl keine andere Heilpflanze ist so von Mythen und Legenden begleitet wie die Mistel. Die keltischen Druiden nannten sie die „ Allheilende “g und schrieben ihr besondere Heil ￿und Schutzkräfte zu.Entdeckte man eine Eiche mit einer Mistel darin, durfte diese nur im Rahmen religiöser Riten geschnitten werden. Kein Eisen durfte die Himmelspflanze berühren ( Eisen erdet )und so wurde sie mit einer Goldsichel geschnitten und mit Tüchern aufgefangen, damit sie nicht die Erde berührte.Die mit solch einer Mistel zubereiteten Zaubertränke besassen grosse Heilkraft und Macht.Teile der Pflanze wurden als Glücksbringer und Talismane verteilt. Sie schützten vor bösen Geistern und Feuer. Noch im Mittelalter fertigte man aus dem Holz der Mistel Amulette in Kreuzform. Diese dienten der Abwehr von Hexen und Dämonen.

MistelEin anderer Brauch ist heute noch bekannt : Der Kuss unter dem Mistelzweig. Die Ursprünge dieses Brauches gehen weit zurück in die Zeit der babylonischen Göttin Mylitta. Die Mistel war dieser Göttin geweiht. Der Kult um diese Göttin verlangte, das sich jede Frau einmal in ihrem Leben dem heiligen Liebesakt im Tempel der Mylitta hingeben musste. War es für die Frau soweit, begab sie sich in den Tempel und stellte sich unter einen Mistelzweig. Nun konnte der nächstbeste Fremde ihre Gunst erlangen.

Eine germanische Sage erzählt vom Tod des strahlenden Lichtgottes Baldur, der durch einen Pfeil aus Mistelholz in der Mitsommerzeit getötet wird und zur Wintersonnenwende wieder aufersteht.


In der Neuzeit ist es der Anthroposoph Rudolf Steiner, der die Mistel als Heilmittel gegen Krebs und andere schwere Erkrankungen  entdeckte. Die Misteltherapie hat ihren Weg sogar in die Schulmedizin gefunden und wird hier begleitend in der Tumortherapie eingesetzt. Aber auch in der Frauenheilkunde wird die Mistel vielfältig eingesetzt. Der Frischsaft und die Tinktur werden  von Kräuterheilkundigen  bei Kinderwunsch zur Steigerung der Fruchtbarkeit empfohlen. Der Tee wird bei  Stoffwechselerkrankungen, Drüsenschwäche, Arteriosklerose, Hohem und niedrigem Blutdruck, Schwindel und Wechseljahrbeschwerden empfohlen.
Der Tee sollte als Kaltauszug angesetzt werden : zwei Teelöffel getrocknetes Kraut mit 200 ml ( einer Tasse ) kaltem Wasser übergiessen und über Nacht stehen lassen. Morgens auf Trinktemperatur erwärmen. Morgens wird auch der Auszug für die abendliche Tasse wieder angesetzt. Die Teekur wird je nach Beschwerdebild mindestens sechs Wochen bis zu sechs Monaten durchgeführt.

Wenn Sie noch mehr über die Mistel wissen wollen, so ist das gerade herausgekommene Buch :

Die Mistel -Heilpflanze für die Krankheiten unserer Zeit    ( ISDN 9783790509953 )

wärmstens zu empfehlen. Alles über Botanik, Mythologie, Signaturen, Pharmazie, Naturheilkunde und Onkologie wird sehr interessant und verständlich von dem Autorenteam ausgeführt. Es gibt sehr informative Beiträge von Olaf Rippe, Christian Rätsch, Ruth Mandera, Margret Madejsky,Stefan von Löwensprung und Roland Andre.